Windows: Keine Angst vor Änderungen an der Registry, Teil 2/3 (Workshop)

WindowsIm zweiten Teil des kleinen Registry-Workshops geht es darum, wie Einträge verändert und wie neue Einträge und Schlüssel angelegt werden können.

--> Im ersten Teil des Workshops ging es um den Registry-Editor, den Aufbau der Registry und das Finden von Einstellungen.

Die Einträge in der Registry bearbeiten

Die in der Registry vorhandenen Einträge können Sie weitestgehend bearbeiten und verändern und so die Einstellungen und Funktionen von Windows und den installierten Anwendungen beeinlussen. Dazu müssen Sie lediglich den Schlüssel öffnen, in dem sich der gewünschte Wert befindet.

  1. Registry-Workshop 2_01Doppelklicken Sie dann mit der Maus auf den betreffenden Eintrag. Dadurch öffnen Sie einen Dialog zum Bearbeiten dieses Wertes. Ersetzen Sie dazu den Eintrag bei Wert durch die gewünschte neue Einstellung. Übernehmen Sie die neue Eigenschaft mit [Enter] oder einem Klick auf OK.
  2. Registry-Workshop 2_02Auch die Bezeichnung einer Eigenschaft können Sie ändern. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf diesen Namen und wählen Sie im kontextabhängigen Menü die Funktion Umbenennen. Ähnlich wie im Windows Explorer verwandelt sich der Name dann in ein Eingabefeld, in dem Sie die vorhandene Bezeichnung verändern oder durch eine eigene ersetzen können.
  3. Registry-Workshop 2_03Schließlich ist es auch möglich, Eigenschaften aus der Registrierungsdatenbank zu entfernen. Auch dazu klicken Sie wiederum mit der rechten Maustaste auf den fraglichen Wert und wählen im Kontextmenü diesmal die Funktion Löschen. Um versehentliches Entfernen wichtiger Eigenschaften zu verhindern, sichert sich der Registry-Editor mit einer Rückfrage ab, die Sie mit Ja bestätigen, um den gewählten Wert tatsächlich zu entfernen.
  4. Registry-Workshop 2_04Auch die Rubriken in der linken Fensterhälfte können bearbeitet werden. Dazu finden Sie in deren kontextabhängige Menü die Befehle Löschen und Umbenennen. Allerdings verändern Sie mit solchen Schritten unter Umständen die grundlegende Struktur der Registrierungsdatenbank, deshalb sollten Sie in der Regel darauf verzichten.

Neue Schlüssel in die Registry einfügen

Einige Anleitungen für Änderungen in der Registry verweisen womöglich auf Schlüssel, die in Ihrer Registry gar nicht vorhanden sind. Kein Problem, denn in solchen Fällen können Sie die fehlenden Schlüssel einfach selbst einfügen.

  1. Navigieren Sie zunächst zum letzten Schlüssel, der noch vorhanden ist und wählen Sie diesen aus.
  2. Registry-Workshop 2_05Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste rechts auf eine freie Stelle.
  3. Wählen Sie im so geöffneten Kontextmenü Neu/Schlüssel.
  4. Registry-Workshop 2_06Der Registry-Editor fügt daraufhin links einen neuen Unterschlüssel mit der Bezeichnung „Neuer Schlüssel #1″ ein.
  5. Registry-Workshop 2_07Ändern Sie diese Bezeichnung nun in den Namen, der in der Anleitung für diesen Registry-Trick angegeben ist. Schließen Sie die Eingabe mit [Eingabe] ab.

Sollten gleich mehrere aufeinanderfolgende Registry-Schlüssel fehlen – was durchaus nicht ungewöhnlich ist – dann wiederholen Sie diese Schritte jeweils, bis die benötigte Struktur von Unterschlüsseln erstellt ist.

Registry-Einträge erstellen

Bei vielen Registry-Tricks geht es nicht nur darum, bestehende Registry-Daten zu verändern, sondern auch ganz neue Eigenschaften einzufügen. Dazu müssen Sie einen neuen Wert anlegen und mit einem Inhalt versehen.

  1. Registry-Workshop 2_08Um eine neue Eigenschaft zu erstellen, navigieren Sie zunächst zu dem Schlüssel, in dem dieser Wert stehen soll. Klicken Sie dann in der rechten Fensterhälfte auf eine freie Fläche, sodass das kontextabhängige Menü nur mit dem Befehl Neu angezeigt wird. Wählen Sie im Untermenü die Art von Wert, die eingefügt werden soll.
  2. Registry-Workshop 2_09

  3. Der Registry-Editor erstellt daraufhin einen neuen Wert mit einem provisorischen Namen (z. B. „Neuer Wert #1″). Ersetzen Sie diese Bezeichnung durch den erforderlichen Namen des Wertes. Übernehmen Sie die Bezeichnung mit [Eingabe].
  4. Nun können Sie den Wert markieren und mit [Eingabe] oder einem Doppelklick öffnen. Dadurch öffnen Sie den gewohnten Dialog zum Bearbeiten, wo Sie dem neuen Wert die erforderliche Eigenschaft mitgeben können.
Info: Änderungen an der Registry aktivieren

Ein ausdrückliches Speichern der Registrierungsdatenbank ist nicht nötig, da neue oder geänderte Werte automatisch gesichert werden. Wann eine Veränderung in der Registry Auswirkungen zeigt, hängt von der geänderten Eigenschaft ab. Damit neue oder veränderte Werte erkannt werden, müssen sie zunächst neu eingelesen werden. Bei spezifischen Eigenschaften von einzelnen Programmen reicht dazu meist ein neuer Start dieser Anwendung, da dann die Einstellungen neu aus der Registry eingelesen werden. Bei allen Änderungen in Bezug auf das Betriebssystem selbst oder auf die Hardwarekonfiguration kann es hingegen sein, dass Windows neu gestartet werden, damit die Änderung in Kraft tritt.

Registrierungsdateien in das System einspielen

Neben dem Bearbeiten von einzelnen Werten direkt in der Registry gibt es eine weitere Möglichkeit, Veränderungen an diesen Daten vorzunehmen. Registrierungsdateien können komplette Sätze von veränderten oder neuen Registry-Daten enthalten, die dann auf einen Rutsch in die Registry eingespielt werden. Solche Registrierungsdateien (stets an der .reg-Endung zu erkennen) können jederzeit mit der Registrierungsdatenbank zusammengeführt werden. Dabei werden alle darin aufgeführten Einträge an exakt der vorgesehenen Stelle der Registry eingefügt. Noch nicht vorhandene Schlüssel und Werte werden dabei automatisch erstellt, bereits vorhandene Daten ggf. überschrieben.

  1. Registry-Workshop 2_10Am schnellsten lassen sich Registrierungsdateien in die Registry einfügen, indem Sie die Datei selbst im Windows Explorer ausführen (Doppelklicken oder Zusammenführen im kontexabhängigen Menü). Die Dateiendung .reg ist bei Windows-Systemen standardmäßig mit der Importfunktion des Registry-Editors verknüpft, sodass alles Weitere automatisch abläuft.
  2. Registry-Workshop 2_11Damit nicht versehentlich falsche oder unerwünschte Dateien eingefügt werden, fragt der Registry-Editor vorsichtshalber jeweils nach, ob die Informationen aus dieser Datei wirklich der Registry hinzugefügt werden sollen. Bestätigen Sie mit Ja.
  3. Registry-Workshop 2_12Der Registry-Editor fügt dann die Informationen aus der Datei in die Registry ein. Anschließend erhalten Sie eine Bestätigung über den Erfolg der Aktion.
Tipp: Keine Registry-Bonbons von Fremden!
Im Internet werden immer wieder REG-Dateien angeboten, die bestimmte Tricks bewirken, geheime Funktionen freischalten oder Kopierschutzmaßnahmen umgehen sollen. Allerdings ist bei solchen Angeboten Vorsicht geboten. Über die Registry kann prinzipiell jede Einstellungen und Funktion Ihres PCs beeinflusst werden. Registrierunsgdateien können also auch sehr schädliche Einstellungen beinhalten, die Ihren PC unbrauchbar machen oder Hackerangriffe per Internet ermöglichen. Deshalb sollten Sie von solchen Angebot nur sehr vorsichtig und bei seriösen Quellen Gebrauch machen.

–> Im dritten und letzten Teil des Workshops geht es darum, wie sich Sie durch Sicherungen von System und Registry vor den Folgen von fehlerhaften Registry-Einträgen schützen können.


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  • 3 Antworten

    1. Wolfram sagt:

      @WischundWeg:
      Ich wüsste nicht wie, sorry.

    2. WischundWeg sagt:

      Habe einen „normalen“ Schlüssel in der Registry ergänzt:
      In Ordner verschieben = Name: Standard – Typ: REG_SZ – Daten: {C2FBB631-2971-11D1-A18C-00C04FD75D13}

      Problem: beim Verschieben von Daten wird nicht nachgefragt, ob eventuell bereits vorhandene mit gleichem Namen überschrieben werden soll oder nicht. Hat zur Folge, dass Dubletten erzeugt werden.

      Kann ich das beeinflussen????

    1. 22. März 2021

      […] das liegen?Folgende Vorschläge kamen von euch! Vielen Dank!– Fehlende Registryeinträge selbst anlegen (dort auch oscursor anpassen wie hier)– Auflösung ändernBeste […]

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