Windows 8: Unterstützt Ihr PC Hyper-V?

w8logoEin Bestandteil von Windows 8 wir die Virtualisierungskomponenten Hyper-V sein. Ob Ihr PC die notwendige Hardwareunterstützung mitbringt, können Sie schon jetzt testen.


Was bei Windows 7 und früheren Versionen „Windows Virtual PC“ hieß, wird bei Windows 8 – genau wie schon jetzt bei den aktuellen Windows Server-Versionen – durch Hyper-V ersetzt. Hyper-V ist ein Virtualisierungssystem, mit dem Sie innerhalb von Windows 8 Anwendungen und ganze Betriebssysteme virtuell ablaufen lassen können, die direkt unter Windows 8 nicht funktionieren würden

Sie benötigen noch immer dringend eine Anwendung, die für Windows XP entwickelt wurde und zu späteren Windows-Versionen nicht mehr kompatibel ist? Kein Problem – mit Hyper-V richten Sie ein virtuelles Windows XP innerhalb von Windows 8 ein, das Ihre Anwendung problemlos ausführt.

Hyper-V nur mit Hardwareunterstützung vom Prozessor

Nun ist das virtuelle Ausführen von Betriebssystemen eine der anspruchsvollsten Aufgaben für PCs, da hierbei die gesamte Hardware des virtualisierten Rechners in Software nachgebildet werden muss. Deshalb enthalten moderne Prozessoren extra für diesen Zweck spezielle Virtualisierungsfunktionen. Auch Hyper-V verlässt sich darauf und zwar so sehr, dass es nur verwendet werden kann, wenn der vorhandene Prozessor bestimmte Virtualisierungsfunktionen unterstützt. Dabei geht es um die Second Level Address Translation (kurz SLAT). Auf manchen älteren Intel-Systemen firmiert diese auch unter dem Titel Extended Page Tables (EPT) und AMD spricht statt dessen von Rapid Virtualization Indexing (RVI) bzw. Nested Page Tables (NPT).

Falls Sie jetzt schon überlegen, auf welchem PC Sie Windows 8 testen und einsetzen wollen, dann sollten Sie diesen Faktor beachten, denn ohne die passende Hardwareunterstützung wird Hyper-V nach derzeitigem Stand nicht nutzbar sein.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu ermitteln. So lässt sich diese Information z. B. den umfangreichen Datenblättern entnehmen, die Intel und AMD zur Ihren Produkten herauszugeben pflegen. AMD hat sogar speziell eine Liste mit allen Prozessoren veröffentlicht, die Hyper-V bei Windows 8 unterstützen. Gut, wenn man die exakte Modellbezeichnung des Prozessors im Kopf hat. 😉

Den Prozessor per kostenlosem Microsoft-Tool analysieren

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, wie Sie der Sache definitiv auf den Grund gehen können. Hierzu benötigen Sie das kostenlose Tool Coreinfo von Microsoft (Download hier). Es verrät zahlreiche Informationen über den installierten Prozessor und gehört zur Sysinternals-Sammlung von Mark Russinovich, kann aber einzeln heruntergeladen werden.

Laden Sie die Archivdatei herunter, öffnen Sie sie und speichern Sie das ausführbare Programm Coreinfo.exe in einem beliebigen Ordner. (Falls Sie das nützliche Tool nicht nur einmal verwenden sondern vielleicht auch noch später wieder darauf zurückgreifen wollen, speichern Sie es direkt im Ordner \Windows\System32, da Sie es dann jederzeit in einer beliebigen Eingabeaufforderung aufrufen können.)

  1. Ansonsten öffnen Sie den gewählten Ordner.
  2. Halten Sie dann [Umschalt] gedrückt und klicken Sie mit der rechten Maustaste für das erweiterte Kontextmenü.
  3. Wählen Sie darin den Punkt Eingabeaufforderung hier öffnen.
  4. hyperv1In der so geöffneten Eingabeaufforderung geben Sie den Befehl coreinfo -v ein und warten kurz auf die Antwort.
  5. Diese besteht aus einer kurzen Liste, bei der die unterste Zeile die entscheidende ist. Steht hier in der Mitte ein *, ist der Prozessor für Hyper-V ausgestattet. Bei einem – hingegen fehlt die erforderliche Technologie und Hyper-V würde sich nicht aktivieren lassen.

Was, wenn der Prozessor Hyper-V nicht unterstützt?

Falls Ihr Prozessor „durchfällt“, keine Panik! Zunächst einmal steht im Moment noch nicht fest, ob Hyper-V in der endgültigen Verkaufsversion von Windows 8 nicht doch auch ohne diese Hardwareunterstützung läuft – eventuell nur weniger leistungsfähig. Außerdem steht auch noch nicht fest, in welchen Editionen von Windows 8 Hyper-V überhaupt enthalten sein wird. Möglicherweise gehört es nur zum Lieferumfang einer teureren Edition, so dass es ein Grund mehr wäre, sich auf die günstigere Home-Variante zu beschränken.

Und wenn alle Stricke reißen: Es gibt schon jetzt Alternativen zu Hyper-V, sogar kostenlos und durchaus leistungsfähig. Programme wie Virtual Box sind vielleicht nicht ganz so gut ins Betriebssystem integriert, bieten ansonsten aber eine ernsthafte Ausweichmöglichkeit.

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