Synology: Unterstützung für DSM 6.x endet 2024
Synology hat das Ende des Support-Zeitraums für sein NAS-Betriebssystem DSM im Versionszweig 6 angekündigt. Wer davon betroffen ist, wie sich das auswirkt und welche Maßnahmen ggf. getroffen werden sollten, fasse ich in diesem Beitrag übersichtlich zusammen.
Der Disk Station Manager ist das zentrale Betriebssystem für die zahlreichen NAS-Modelle der Firma Synology. Die aktuelle Versionsnummer ist derzeit 7.2. Diese Version wird auch weiterhin gepflegt und es sind in Zukunft neue Versionen zu erwarten. Allerdings bringt Synology neue Versionen nicht immer für alle Modelle seiner Palette heraus. Ab einem gewissen Alter bekommen Produkte nur noch wichtige Sicherheits-Updates, die beispielsweise Sicherheitslücken schließen. Funktionale Updates hingegen werden diesen Geräten nicht mehr zuteil. Teilweise ist die verbaute Hardware dafür nicht leistungsfähig genug. Teilweise aber will der Hersteller sicherlich auch Kosten bei Geräten sparen, die schon seit Jahren nicht mehr vertrieben werden und demzufolge auch schon lange kein Geld mehr einbringen.
So kommt es, dass es eine ganze Reihe von Synology-Modellen gibt, die noch die DSM-Version 6.2 verwenden und bei denen auch keine Aktualisierung auf DSM 7 vorgesehen ist. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie diesen Artikel aufmerksam lesen. Und falls Sie nicht sicher sind, geben die letzten beiden Ziffern der Modellbezeichnung Aufschluss, also beispielsweise DS218, RS1619xs+, DS1515 (was in etwa dem Modelljahr des Gerätes entspricht).
- niedriger als 11: Das Gerät wird schon jetzt nicht mehr unterstützt und erhält keinerlei Updates mehr.
- 11 und 12: Diese Geräte verlieren 2024 die Unterstützung durch Synology. Bis einschließlich September wird es – sofern notwendig – noch Sicherheitsupdates geben. Ab 1. Oktober 2024 endet jegliche Unterstützung durch den Hersteller.
- 13 bis 15: Auch hier endet die Unterstützung für DSM 6.2. Allerdings lässt sich bei diesen Modellen ein Update auf DSM 7.1 durchführen, sofern dies noch nicht erledigt wurde. Das würde auch den Support-Zeitraum über das Jahr 2024 hinaus verlängern.
- ab 16 sowie SA/FS/HD-Modelle: Geräte aus diesen Jahrgängen lassen sich auf das aktuellen DSM 7.2 aktualisieren, sofern das noch nicht geschehen sein sollte. Anschließend erhalten sie auch wieder Sicherheits- und Funktionsupdates.
Was nun?
Wenn Sie DSM 6.2 auf einem Gerät einsetzen, bei dem der Wechsel zu 7.1 oder 7.2 möglich ist, sollten Sie dies also bis September 2024 durchführen. DSM 7 ist mittlerweile mehrere Jahre im Einsatz und durch mehrere Updates „gereift“. Es spricht also wenig gegen einen Wechsel. Trotzdem sollten Sie die Hinweise des Upgrade-Assistenten beachten. Einige wenige spezielle Konfigurationen und Funktionen sind nach dem Wechsel nicht mehr oder zumindest nicht mehr genau so nutzbar. Informieren Sie sich also frühzeitig, so dass ggf. noch Alternativen machbar sind.
Wenn Ihr Gerät aus den Modelljahren vor 2013 stammt: Das NAS verliert nicht an Funktionalität und kann weiter uneingeschränkt genutzt werden. Allerdings erhält es eben keinerlei Sicherheitsupdates mehr. Praktisch bedeutet dies, dass es nach und nach immer riskanter wird, es einzusetzen. Das konkrete Risiko hängt allerdings immer vom Verwendungszweck und dem „Wert“ der gespeicherten Daten ab. Wenn Sie das NAS ausschließlich in einem gut gesicherten lokalen Netzwerk einsetzen und es zuverlässig gegen Zugriffe aus dem Internet abgeschottet ist, hält sich das Risiko auch ohne Sicherheits-Updates in überschaubaren Grenzen.
Ansonsten ist es vielleicht an der Zeit, über eine Neuanschaffung nachzudenken. Ihr NAS hat nun schon einige Dienstjahre auf dem Buckel, so dass auch die Ausfallwahrscheinlichkeit allmählich steigt. Im aktuellen Portfolio von Synology findet sich wahrscheinlich ein würdiger Nachfolger mit vergleichbarer oder auch etwas höherer Leistung – und das vermutlich zu einem geringeren Preis, als Sie damals für das bisherige Gerät gezahlt haben. Der Umstieg von einem Synology-Gerät zum nächsten ist recht komfortabel, da im Wesentlichen die Festplatten von einem Gehäuse zum anderen umgezogen werden müssen. Trotzdem sollten Sie etwas Zeit einplanen, bis alles wieder wie gewohnt rund läuft.