Windows 7: Family-Pack kommt auch für Deutschland, aber mit Nebenwirkungen

Windows 7Microsoft hat nun erstmals offiziell bestätigt, dass ein kostengünstiges Family-Pack auch in einigen europäischen Märkten – u. a. Deutschland, Österreich und der Schweiz – erhältlich sein wird. Allzu große Euphorie ist allerdings nicht geboten.

Schon vor einiger Zeit hatte Microsoft für den nordamerikanischen Markt ein „Family-Pack“ für Windows 7 angekündigt, mit dem die Kunden für 150,-$ drei Windows 7-Lizenzen erwerben können. Ob es ein solches Schnäppchen auch in Europa geben würde, war lange Zeit unklar. Nun hat sich Microsoft erstmals offiziell dazu geäußert: Brandon LeBlanc schreibt im (englischen) Windows 7 Team Blog, dass es das Family-Pack in mehreren europäischen Ländern geben wird:

  • Großbritannien
  • Irland
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Schweiz
  • Österreich
  • Niederlande
  • Schweden

Windows 7-Family PackEbenso interessant wie logisch ist der Hintergrund, warum die Entscheidung für den Family-Pack in Europa erst jetzt gefallen ist. Alles hing an der ursprünglich geplanten Windows 7 E-Version ohne Internet Explorer, die durch den Vorschlag mit einer Browserauswahl nach der Installation nun überflüssig geworden ist. Bei der E-Version wäre kein Upgrade von Vista möglich gewesen, da Vista den Internet Explorer enthält, den Windows 7 E nicht enthalten sollte. Mit anderen Worten: In Europa hätte es keine Upgrade-Versionen von Windows 7 gegeben. Da der Family-Pack aber Upgrade-Versionen enthält, hätte es auch kein Family-Pack für Europa gegeben. Nun gibt es keine E-Versionen mehr, deshalb gibt es auch Upgrade-Versionen in Europa und deshalb kommt auch das Family-Pack nach Europa.

Preisspekulationen und ein paar unangenehme Wahrheiten

So weit so gut. Für den weithin kolportierten Preis von 150,-€ gibt es allerdings noch keine offizielle Quelle bei Microsoft. Dabei dürfte es sich wohl um eine inspirierte Schätzung handeln. Vermutlich liegt sie nicht allzu falsch und wenn, dann eher etwas zu niedrig, denke ich. Beachtenswert ist aber auch, dass Brandon LeBlanc in seinem Artikel ausdrücklich noch einmal erwähnt, dass es sich dabei um ein begrenztes Angebot handeln wird („limited offer“). Ob die Limitierung zeitlicher Natur oder auf das Kontingent bezogen ist, verrät er nicht. Es ist also nicht auszuschließen, dass es sich wieder um eine Mogelpackung wie die 50,-€-Windows 7-Aktion im August handelt, wo das Kontingent bereits nach wenigen Minuten ausgeschöpft war.

Außerdem möchte ich an der Stelle erneut ein paar unangenehme Wahrheiten zum Family-Pack erwähnen, die man nicht außer Acht lassen sollte:

  • Das Family-Pack ist ausschließlich in der Edition Windows 7 Home Premium erhältlich.
  • Es handelt sich dabei um drei „Upgrade“-Lizenzen, es werden für die Installation also drei geeignete Vista oder Windows XP-Lizenzen vorausgesetzt.
  • Ob es Mechanismen geben wird, mit denen Microsoft sicherstellt, dass die drei Lizenzen tatsächlich innerhalb eine Familie (z. B. innerhalb eines Netzwerkes) eingesetzt werden und nicht einfach von drei „wildfremden“ Menschen, ist derzeit noch unklar.

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