Virtueller Selbstmord ist eine Lösung!

intloesch03Es geht auch ohne soziale Netzwerke! Ein Leben ohne Facebook, Twitter & Co. ist kein Leben? Dann machen Sie dem ein Ende. Eine augenzwinkernde Handreichung für (gar nicht so) anonyme Online-Anhängige.

intloesch01Soziale Netzwerk wie Twitter, Myspace oder LinkedIn erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der Primus Facebook hat mittlerweile angeblich 500 Millionen Mitglieder. Geht man von einer inzwischen rund 2 Milliarden Menschen großen Internetgemeinde aus, ist das jeder vierte Onliner! Aber zunehmend wächst auch eine Gespür für die Konsequenzen, die solche Formen von Öffentlichkeit und Vernetzung haben. Anonymität, Privatsphäre und Datenschutz bleiben auf der Strecke. In Online-Auseinandersetzungen wird immer öfter zum Link als „Waffe“ gegriffen: „Hier hast Du aber das gesagt.“ und „Da hast Du aber jenes gemacht.“ Ich wage gar nicht daran zu denken, wenn all die Jugendliche in 10-20 Jahren mal darauf zurückschauen, was sie früher so via Twitter und Facebook verzapft haben (oder was ihre potenziellen Arbeitgeber dann davon halten werden). Schon fordern Politiker – wer sonst? 😉 – Internetinhalte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Charmante Idee, aber wohl eher utopisch.

Hilfe für Aussteiger

Und trotzdem ist es nicht zu spät, auszusteigen. Einen „Löschknopf“ gibt es nun mal nicht, aber löschen kann man trotzdem vieles. Dadurch verschwindet zwar nicht alles, aber dem weiteren Wachstum der Datenhalde wird Einhalt geboten. Und der Grad der Vernetzung von Informationen sinkt augenblicklich, wenn man plötzlich von diversen Twitter-Follower- und Facebook-Friends-Listen verschwindet. Auch wenn es etwas makaber klingt, virtueller Selbstmord ist möglich und es ist ausnahmsweise sogar eine Lösung. Und es muss nicht mal viele Umstände machen.

intloesch02www.suicidemachine.org kann Ihnen die meiste Arbeit abnehmen. Sie geben einfach Ihre Zugangsdaten an und der Dienst meldet Sie dann automatisiert von den Netzwerken Facebook, Myspace, Twitter und LinkedIn ab (weitere Dienste sind in Vorbereitung). Dabei wird wohlgemerkt nicht nur einfach das Benutzerkonto aufgelöst, sondern möglichst viele Hinterlassenschaften ausgelöscht, also Profilbilder entfernt, Ihr Name aus diversen Listen und Gruppen entfernt usw. Das könnten Sie zwar alles auch von Hand machen, aber das benötigt Zeit und Kenntnisse, wo sich die entsprechenden Daten finden und wie sie sich entfernen lassen. Die virtuelle Selbstmordmaschine erledigt das alles ganz automatisch mit einer Reihe cleverer Skripte. Ach ja, kostenlos ist die virtuelle Sterbehilfe auch noch. Also, es gibt keinen Grund noch länger zu warten: Springen Sie endlich! 😉

Und was dann?

Tja, was macht man nach einem virtuellen Selbstmord? Hierzu möchte ich die FAQ von www.suicidemachine.org zitieren (ins Deutsche übersetzt):

„Rufen Sie mal wieder ein paar Freunde an, gehen Sie eine Runde im Park spazieren oder kaufen Sie sich eine Flasche Wein und beginnen Sie, Ihr echtes Leben wieder zu genießen. Einige soziale Selbstmörder berichten, dass sich ihre Lebensqualität um etwa 25% verbessert hat. Seien Sie nicht besorgt, wenn Sie unmittelbar nach Ihrem sozialen Selbstmord ein Gefühl der Leere verspüren. Das ist eine völlig normale Reaktion, die innerhalb der ersten 24 – 72 Stunden allmählich nachlässt.“

Eine Antwort

  1. Jürgen Müller sagt:

    Hallo Herr Gieseke,

    alle regen sich über den Bundestroianer und die Vorratsdatenspeicherung auf, ich glaube jedoch das die wenigsten die AGB’s von Facebook kennen. In denen man seine Rechte an persönlichen Daten und Bildern unwiderruflich an Facebook abtritt. Facebook darf sogar Werbung mit denen vom Mitglied ins Netz gestellten Bildern machen. Ich werde mit Sicherheit nicht springen, denn ich lese die AGB’s und springe bevor ich mich anmelde lieber von der Seite!

    Mit freundlichen Grüßen

    Jürgen Müller

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