Windows: Unerwünschte Funktion-Updates zuverlässig unterbinden

Das neue Feature-Update für Windows bringt Probleme mit sich oder entfernt Funktionen, die Sie nicht missen möchten? Mit Ignorieren ist es nicht getan, denn die anfangs optionalen, freiwilligen Updates werden später obligatorisch und dem PC dann ungefragt per Windows-Update untergejubelt. Aber es gibt einen Weg, unerwünschten Updates zuverlässig Einhalt zu gebieten, bis das zugrundeliegende Problem gelöst ist.

Die ein- bis zweimal jährlich erscheinenden Feature-Updates für Windows bringen mehr oder weniger sinnvolle neue Funktionen mit und aktualisieren das Betriebssystem. Deshalb ist es grundsätzlich sinnvoll, sie früher oder später einzuspielen. Allerdings gibt es Ausnahmen:

  • Es kommt leider immer wieder vor, dass Updates bei bestimmten Hardwarekonfigurationen handfeste Probleme verursachen. Da ist es besser, mit dem Update zu warten, bis diese gelöst sind. Teilweise tritt dieser Zeitpunkt bedauerlicherweise nie ein, denn wenn die Anzahl der betroffenen Anwender klein genug ist, ignoriert Microsoft solche Probleme erfahrungsgemäß durchaus konsequent.
  • Feature-Updates bringen nicht nur Neues mit, sondern entfernen auch gerne vorhandene Funktionen oder Apps. Ein besonders ärgerliches Beispiel bei Windows 11 24H2: Die vor einigen Jahren von Microsoft großspurig für Windows ausgelieferte Mixed Reality-Funktion wird mit diesem Update kleinlaut aus Windows 11 entfernt. Wer eine VR-Brille für dieses System wie beispielsweise die beliebte HP Reverb G2 sein Eigen nennt, kann diese nach dem Einspielen von 24H2 nur noch als unförmigen Briefbeschwerer nutzen.

Hinweis: Falls Sie einen solchen unerwünschten Nebeneffekt erst nach dem Update bemerken, handeln Sie schnell. Solange die automatische Speicherbereinigung die Wiederherstellungsdaten noch nicht gelöscht hat, können Sie das Update zurücknehmen und zur vorherigen Version zurückkehren. Gehen Sie dazu in den Windows-Einstellungen in die Rubrik „Windows Update/Erweiterte Optionen/Wiederherstellung/Zurückkehren“.

Wenn Sie einen dieser oder auch einen anderen Grund haben, warum Sie einen großen Bogen um ein Feature-Update machen möchten, suchen Sie sicher einen Weg, dessen Installation zuverlässig zu unterbinden. Tatsächlich hat Microsoft eine solche Funktion selbst in Windows integriert. Per Gruppenrichtlinie oder auch mittels Windows-Registry kann man für Windows-Update eine „Zielversion“ festlegen. Über diese Zielversion geht Windows-Update dann nicht hinaus.

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Zielversion per Gruppenrichtlinie festlegen

Die bequemste Möglichkeit zu Festlegen einer Zielversion sind die Gruppenrichtlinien, die bei allen Windows-Editionen außer Home (mehr dazu im nachfolgenden Abschnitt) zur Verfügung steht:

  1. Öffnen Sie den Gruppenrichtlinien-Editor (beispielsweise „Gruppenrichtlinien bearbeiten“ im Startmenü eingeben).
  2. Wechseln Sie dort zu Computerkonfiguration/Administrative Vorlagen/Windows-Komponenten/Windows Update/Vom Windows Update angebotene Updates verwalten.
  3. Doppelklicken Sie auf der rechten Seite auf Zielversion des Funktionsupdates auswählen.
  4. Wählen Sie im so geöffneten Dialog zunächst die Option Aktiviert.
  5. Daraufhin werden darunter im Bereich Optionen die Eingabefelder aktiviert.
  6. Geben Sie im oberen Feld Ihre Windows-Version ein, also beispielsweise „Windows 11″.
  7. Tippen Sie darunter bei Zielversion für Funktionsupdates das Funktionsupdate VOR dem unerwünschten ein. Wollen Sie also beispielsweise ein Update auf 24H2 verhindern, legen Sie 23H2 als Zielversion fest.
  8. Klicken Sie dann unten auf OK.

Falls Sie sich bei den Bezeichnungen nicht ganz sicher sind, finden Sie bei Microsoft die offiziellen Versionsnamen, die hier zulässig sind. Im Zweifelsfall: Wenn Sie hier irgendwas schreiben, mit dem Windows nichts anfangen kann, bleibt Windows bei der aktuell installierten Version.

Zielversion per Registry definieren

Bei der Home-Edition von Windows steht der Gruppenrichtlinien-Editor nicht zur Verfügung. Stattdessen können die Daten aber auch direkt in die Registry eingetragen werden. Der entscheidenden Schlüssel hierfür ist HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate. Darin müssen folgenden Einträge erstellt (sofern noch nicht vorhanden) und mit Werten versehen werden:

  • TargetReleaseVersion (DWORD-Wert): 00000001
  • ProductVersion (Zeichenfolge): beispielsweise Windows 11
  • TargetReleaseVersionInfo (Zeichenfolge): beispielsweise 23H2

 

 

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